Reviews

The newest generation of Berlin`s songwriter scene and it`s fundamental discovery          
35. Letní filmová škola Uherské Hradiště (CZ)  2009

  
Sie ist entweder solo oder als Teil von Gabriela Martini bereits im Vorprogramm von Dälek, Jarvis Cocker, Barbara Morgenstern, Rocko Schamoni und Mouse On Mars aufgetreten. Inzwischen macht die Berlinerin Karla Wenzel auch mit den Ambient Live Shows von Nightwood auf sich aufmerksam.
Hinhören lohnt, und das neueste Dokument ist das erste Großformat von Kiki Bohemia solo. Es heisst »All The Beautiful«, wird veröffentlicht auf Matrosenblau/ Indigo. Melancholische Songs treffen hier auf nachdenkliche Celli und ein Verständnis von Doom Folk, wie es Sun Ra wohl eigen gewesen wäre, hätte er sich nicht an Swing und Jazz orientiert. Das Erscheinen von »All The Beautiful« wird am 15. November gefeiert, wenn sich die lost generation Berlins im Ballhaus Ost zusammen findet.
Christoph Braun, Spex online 11/2008


A homegrown tapestry for the 21st century
Field Agent Slow Learner  2008


Titel: Die 24 besten Bands aus Berlin
Die Zeitlose

Berlin hat mit der hochgeschossenen Kiki Bohemia wieder eine weibliche Stimme, die es mehr als verdient hat, über die Stadtgrenzen hinaus gehört zu werden. Mit ihrem im Oktober erscheinenden Album ALL THE BEAUTIFUL hat die bisher vor allem durch ihre Konzerte bekannte Solokünstlerin das überzeugendste Berliner Debüt der Nullerjahre eingespielt. Mit epischen Liedern, die sich mehrstimmig zwischen Tradition und Gegenwart bewegen. Mit Referenzen an Portishead, Nico und Joni Mitchell, die mehr Wahlverwandschaft als eigene Ideen verlegene Selbstbedienung im Retroladen sind. Und mit jenem seltenen Talent, das sich im Gesang genauso zu Hause fühlt wie beim Komponieren, Arrangieren und Produzieren des eigenen Materials, legt Kiki Bohemia ein Werk vor, das so zeitlos ist, das dem Zeitgeist das geschäftige Plappern vergehen sollte.
Falko Teichmann, Tip 21/08


Technisch avanciertes Homerecording birgt ja bekanntlich die Gefahr solipsistischen Verzettelns, kann aber auch größte stilistische Wendigkeit, Experimente und Intimität ermöglichen.
Zu den Schöpfern letzterer Glücksfälle gehört neben Musikern wie Justine Electra und Patrick Wolf auch Karla Wenzel alias Kiki Bohemia. Das Cover ihrer ersten abendfüllenden Platte "All The Beautiful" zeigt ein typisches Spukhaus, allerdings mit bunten Partylampen außen dran. Das Bild ist programmatisch für die spielerische Düsterkeit, die sich in Gestalt anheimelnder Schauerorgeln durch alle Lieder zieht.
Von dieser klanglich/atmosphärischen Konstante abgesehen, ist die musikalische Bandbreite erschlagend. Avantgardistische Collagen wie "Cursed" koexistieren traulich mit paranoiden Geschwistern von Fairground-Attraction-Songs, und in "Hey Mr. T. Girl" paaren sich Dance-Hall-Beats mit elegischen Gesängen. Apropos Gesänge: Karla Wenzel ist eine wirklich spektakuläre Sängerin. Die ganze zauberhafte Pracht ihres Timbres entfaltet sich, wenn sie als ihre eigene Backgroundsängerinnengruppe "Uhhhs" und "Ohhhs" durch die Lieder schwirren lässt, deren Höhe und Schönheit schier unmenschlich sind. Will sagen: Jarvis Cocker ist zu Recht Fan.
Jens Friebe, Intro #167  (Dezember 2008 / Januar 2009)


Kiki Bohemia`s widescreen super 8 soundscapes and occasional haunted house vocals conjure up visions of winter lost cities, hearts below zero and sojourns in permanent dawn
Hear Shop, Bristol (UK)  2008